Trummer & Gäste - Ir Brandig - Gespräche über Musik & Menschsein

#9 Ursina Giger: "Ich bin gwundrig auf die Welt, aber auch sehr verwurzelt"- Ein Gespräch

Trummer Season 1 Episode 9

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Ursina Giger aus Disentis GR ist seit vielen Jahren eine der spannenden und vielseitigen Stimmen im Schweizer Indie Pop, dort wo er sowohl an den Jazz wie auch an nordische Ambient-Popmusik grenzt. Sie singt Englisch und Romanisch, und neben ihrer eigenen Musik ist sie auch in diversen anderen Projekten aktiv, etwa mit Astrid Alexandre und Corin Curschellas im Vokal-Trio La Triada. 
Ich bin Fan von ihr, seit ich sie vor 13 Jahren in einer kleinen Berner Bar live gesehen hab, und nach einigen Begegnungen unterwegs haben wir uns im kulturpolitischen Rahmen der Musikschaffenden Schweiz besser kennengelernt.
Das Gespräch mit ihr ist unter anderem auch geprägt davon, dass wir beide eine Herkunft in den Bergen haben - aber mit dieser Herkunft auf recht verschiedene Arten ins Flachland gezogen sind.


Der geteilte Song "Eisvoüsnelieder" ist ein Popsong mit Widerhaken, weil viele unserer privaten Träume in die Zukunft weisen - und diese Zukunft viel Ungewissheit birgt.


Das Gespräch mit Ursina war das erste, das ich für diese Serie aufgenommen habe, Ende November 2024 bei ihr zuhause in Zürich, und hier und da hört man heraus, dass ich viele der anderen Gespräche da noch vor mir hatte.

Wir haben gesprochen über: 

Über das Wegstück zwischen ihrem Kindheits-Haus und der Scheune daneben.

Über die Perspektiven für eine junge Person aus Dissentis, und warum sie "in die Welt hinaus" ist.

Über die Parallelen zweier Menschen aus den Bergen - Berner Oberland und Graubünden.
Wurzeln, Sprache, Landschaftsverbundenheit.

Über ihre Zeit in Kopenhagen und die Inspiration aus einer ganz anderen Landschaft.

Über die Frage, ob und warum sie vielleicht auch zurück in die Bündner Heimat würde.

Darüber, wo die Heimat anfängt von Zürich her.

Über die rätoromanische Sprache als Teil der Identität, nicht zuletzt auch weil es eine Minderheiten-Sprache ist.

Über Vor- und Nachteile des Rumantsch-Etiketts für sie als Künstlerin.

 Darüber, wann und wie sie eher Englisch oder Rätromanisch schreibt.

Über die Welt da draussen, wie sie sich in den Alltag drängt, und ob das auch ihre Entscheidung, eine Familie zu gründen, berührt hat.

Über den Blick in die Zukunft und das Leben im Moment - und die Rolle der eigenen Kinder dabei.

Darüber, wo wir einen Unterschied machen können.

Über die Perspektive auf die eigene Biografie und auch "Karriere", wenn die Mitte des Lebens naht.

Über den Weg von der Frage nach Gott und Schicksal zum Wort Urvertrauen.