
Trummer & Gäste - Ir Brandig - Gespräche über Musik & Menschsein
Singer / Songwriter Trummer hat schon vor über 20 Jahren andere Musiker:innen zu öffentlichen Gesprächen eingeladen. Damals hiess das "Songwriters Lounge / Round". Nun kehrt er zu einem ähnlichen Format in Podcast-Form zurück. In der ersten Staffel von Ende Februar bis September 2025 erscheinen Begegnungen mit den Gästen von Trummers neuem Album, "Ir Brandig", das Song um Song, Podcast um Podcast veröffentlich wird. Die Gespräche drehen sich um die Prägungen der Herkunft, um das Menschsein - und Künstler:innen-Sein - an sich und genau in diesem Moment auf der Welt und natürlich um die gemeinsam gesungenen Songs.
Trummer & Gäste - Ir Brandig - Gespräche über Musik & Menschsein
#3 Valeska Steiner: "Vor allem suche ich Erfahrungen, die mir etwas bedeuten" - ein Gespräch
Das Gespräch wurde Mitte Februar 2025 aufgezeichnet.
Valeska Steiner, Singer/Songwriterin und Sängerin bei der deutsch-schweizerischen Band BOY, hat schon bei vielen meiner Alben mitgesungen und uns verbindet eine langjährige Freundschaft. Entsprechend habe ich mit ihr eigentlich über fast alles ein Gespräch offen. Hier singen wir den Song "Ir Mitti" zusammen, der sich mit einem Unbehagen über das Auseinanderdriften der Gesellschaft beschäftigt - auf einer ganz menschlichen Ebene: Wie kann man sich begegnen? Das beschäftigt uns auch in diesem Gespräch, neben vielen weiteren Themen aus Valeskas Geschichte als Musikerin und Mensch - und schönerweise auch einigen Gedanken und Geschichten, die doch für uns beide neu waren.
Und ich wusste, dass wir es aushalten, uns mit Fragen zusammen mit Fragen befassen, auf die es wohl keine einfachen Antworten geben wird.
Wir haben gesprochen:
Über den Rieterpark als Ort ihrer Kindheit
Über den Wegzug nach Hamburg mit 20, der auch bedeutet hat, dass sie die Schweiz ausserhalb von Zürich kaum gekannt hat und auch dass sie Zürich als Twen nicht erlebt hat.
Über kulturelle Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland, die sie überrascht haben.
Über die Heimatlosigkeit ihres Vaters aus seiner turbulenten Kindheitsgeschichte als Kind einer österreichischen Jüdin.Über die Auswirkungen dieser familiären Vorgeschichte auf ihre Jugend und ihr Sein.
Über Heimweh, als vererbte Eigenschaft, die sie kennt, obwohl sie ein Zuhause hat.
Über die Rolle von verschiedenen Sprachen oder Dialekten und ihrer emotionalen Zuordnung in Valeskas Biografie.
Über den Blick zurück auf "was bisher geschah", die eigene Biografie.
Darüber, was Valeska gemacht hätte, wenn sie nicht Musikerin geworden wäre.
Darüber wie "persönlich" sie ihr Leben nimmt, die Erfolge und Misserfolge.
Über Schicksal als Dimension der Vorbestimmung: Gibt es für sie ein "Darumherum" des Lebens?
Über die Probleme mit dem Konzept von Schicksal - und auch dem Begriff "Gott".
Über die Spannungen während der Pandemie, die den Song "Ir Mitti" ausgelöst haben.
Über den Spagat zwischen "Haltung zeigen" und "beieinander bleiben".